Kinesiologie
Kinesiologie bedeutet "Lehre von der Bewegung
(griechisch: "kinesis" = Bewegung und "logos" = Lehre). Primär
beschäftigt sie sich mit dem Zusammenspiel von Nerven,
Muskeln, Knochen und Bewegungsabläufen. In der Erforschung
dieser Zusammenhänge jedoch erweiterte sie sich um
Erkenntnisse von Wechselwirkungen des Skelettsystems mit inneren
Organen und von Einflüssen von Geist und Psyche auf die
Steuerungsmechanismen.
Die Kinesiologie hat sich zu einem komplexen Netzwerk
verschiedenster Schwerpunkte und Ausrichtungen entwickelt, von denen
die Analytische Kinesiologie nur einen Teilbereich ausmacht.
Die physiologische Grundlage dieses Testverfahrens
beruht auf unterschiedlichen Reaktionsgeschwindigkeiten der beiden
Nervensysteme, die die Skelettmuskulatur steuern: Das
willkürliche Nervensystem setzt, wie der Name sagt, den Willen
in Handlung um. Es wird über die Großhirnrinde
gesteuert und arbeitet durch komplexere Verschaltungen langsamer als
das so genannte autonome Nervensystem. Dieses ist für
unwillkürliche Reaktionen im Sinne reflexartiger Handlungen
verantwortlich, es reagiert schneller als das willkürliche
Nervensystem und kann damit in Gefahrenmomenten wertvolle
Sekundenbruchteile sparen. Während seiner Reaktion jedoch kann
eine beabsichtigte Handlung des willkürlichen Nervensystems
für einen Augenblick nicht fortgesetzt werden.
Aus diesem Zusammenwirken kann umgekehrt der Schluss
gezogen werden, dass, wenn für einen Moment die
Muskelkontrolle aussetzt, offensichtlich eine Gefahr registriert wurde.
Genau das nutzt die Kinesiologie, um akuten Stress und latente Gefahren
zu identifizieren. Das heißt, einem Probanden wird der
Auftrag gegeben, eine bestimmte Muskelaktion auszuüben wie das
Halten des Armes gegen einen leichten Druck, was ihm jedoch
für einen Augenblick nicht gelingt, wenn er mit einem
Stressor, d.h. einem negativen Reiz, konfrontiert wird.
Dieses autonome Nervensystem registriert im Sinne eines
Frühwarnsystems auch sehr subtile "Gefahren", die oft von
unserer gröberen bewussten Kennung nicht identifiziert werden.
Damit ist der Muskeltest hervorragend geeignet, unterschwellige
Einflüsse aufzudecken, die je nach Summation und Dauer trotz
ihrer scheinbaren Geringfügigkeit krankmachend wirken.
Diese Methode ist schulmedizinisch noch nicht anerkannt.
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